Nachdem wir uns Zuletzt damit auseinander gesetzt haben, was ein Motiv ist, gilt es nun darüber nachzudenken, wie wir es in Szene setzen. Man sagt ja auch „Das Auge isst mit“ – und darum geht es insbesondere bei Bildern.
Wenn man Bilder „nur drauf“ macht, dann sind es meist Schnappschüsse, die man erstellt. Meistens macht man das für Erinnerungsbilder, aus einer Situation heraus. Das ist es dann meist aber auch: Ein Erinnerungsbild, was uns persönlich und gedanklich an diesen Moment erinnern soll. Mit viel Glück ist so ein Schnappschuss auch ein tolles Bild, was man mit anderen Teilen kann. Das ist aber eher die Seltenheit.
Ein gutes Bild hat meist zwei Ebenen: Einen Vordergrund und einen Hintergrund, welche auch vielleicht auf einander abgestimmt sind. Harmonischer werden Bilder häufig mit 3 Ebenen aufgenommen: Vordergrund, Hintergrund und dazwischen das Motiv. Solche Bilder gelingen aber nicht immer – es ist die Frage, was einem zur Verfügung steht. 3 Ebenen sind aber immer noch kein Garant für ein gutes Bild. 🙂
Je nach Motiv hat man aber manchmal auch das Glück, das sich eine dritte Ebene offenbart.
Erst durch das Zusammenspiel von Laub und der leeren Flasche offenbart sich eine Geschichte. Wer hat diese Flasche da gelassen. Wieso wurde sie genau hier hinterlassen und nicht entsorgt? Wer war die Person, die diese Flasche hier hat liegen lassen? Wie lange liegt diese Flasche aufgrund der Verschmutzung schon da?
Vordergrund macht Bild gesund!
Unbekannt
Wäre unser Motiv ein einem anderen Setting / einer anderen Kulisse, wie einfach nur ein Bild von dieser auf einem leeren Küchentisch, so wäre sie wahrscheinlich langweilig.
Das ist eigentlich die interessante Frage, die sich daraus ergibt. Was für Bilder mache ich da eigentlich, wenn es mir nicht nur um das Knipsen geht?
Jedes Bild lässt sich in eine Kategorie einordnen. Die Bilder, die ich hier gemacht habe, fallen unter die Kategorie Stilleben.
Aber es gibt natürlich noch mehr: Architektur, Street, Macro, Landschaft, Peoplefotografie, Produkt und und und…
Das heißt also, ich sollte mich vielleicht auch einmal hinsetzen und überlegen, was ich gerne fotografieren mag, denn jede Kategorie hat meist ein paar Charakteristiken und vielleicht auch Regeln, die man kennen sollte.
Jeder, der bisher dachte, das es nicht doch ein paar Regeln gibt, den muss ich leider enttäuschen. Viele der Regeln sind aber eher als gut gemeinte Ratschläge gemeint, die sich aus vielen Bildern als nützliche Tipps ergeben haben.
Es gibt nur wenige Regeln, die man auch als harte Regel annehmen sollte. So sollte man beispielsweise bei der Street Photography darauf achten, das nach Möglichkeit keine Gesichter abgebildet werden – es gilt das Recht am eigenen Bild. Es gibt auch Ausnahmen, wenn die Person im Bild nicht im Fokus steht. Darüber lässt sich aber, und das haben Gerichte auch schon für Tiere getan, streiten. Man geht als auf Nummer sicher, wenn man eine solche Regel eher beherzigt.
Wenn ich also nicht unterwegs bin und mir dort meine Ebenen suchen kann – was mache ich dann?
Nehmen wir das Bild aus einem der letzten Beiträge.
Dieses Bild ist kein schlechtes Bild. Es ist auf seine Einfachheit reduziert und springt quasi den Betrachter an. Es drängt sich, wer den Film kennt, „Captain America: Civil War“ förmlich schon auf.
Man kann aber zusätzliche Ebenen erstellen. So macht dies beispielsweise auch Raj Khepar auch. Mittels Explosionen und Dreck bekommen die Spielfiguren eine ganz andere Dynamik und stellen auch viel bessere Bilder dar, als mein kleiner Versuch oben. 🙂
Raj bietet hier auch ein Video an. Ich kann es euch nur empfehlen. 🙂
Wie der Titel verrät, wird es hierzu noch einen zweiten Teil geben. Doch hierfür werden wir noch einiges mehr an Grundlagen aufbauen, damit wir zu diesem Thema zurückkehren werden.